Selbsthass ist die stärkste Form der Selbstablehnung und Selbstverachtung.
Menschen, die sich selbst hassen, haben in ihren Augen hierfür gute Gründe, das heisst sie betrachten ihren Selbsthass für gerechtfertigt. Sie sind fest davon überzeugt, aufgrund persönlicher Fehler oder Schwächen es verdient zu haben, sich selbst zu hassen und von anderen gehasst zu werden.
Sie machen sich in aller Regel Schuldgefühle für ihre vermeintlichen oder tatsächlichen Vergehen, Fehler oder Schwächen.
Und wie man die Neigung hat, andere, die man hasst, zu bestrafen, so hat man auch die Neigung, sich selbst zu bestrafen, wenn man sich hasst.
Dies kann in Form selbstverletzenden Verhaltens (z.B. Ritzen) geschehen, indem man sich selbst immer wieder runter / fertig macht, sich extrem ablehnt oder in Form einer riskanten und exzessiven Lebensweise (z.B. Extremsportarten, Drogen), bei der man das Schicksal immer wieder herausfordert und so (un)bewusst das Risiko eingeht, Schaden zu nehmen.
All dies tun Betroffene, um sich selbst für ihre vermeintlichen Sünden oder Fehler zu bestrafen.
Jeder, der sich selbst total ablehnt, hat dafür seine guten Gründe. Niemand denkt grundlos so schlecht über sich.
Meist ist die Selbstablehnung Folge von seelischen Verletzungen im Kindes- und Jugendalter.
Aufgrund schlechter Erfahrungen wie etwa Misshandlung (oder Mobbing in der Schule), beginnt man, an sich zu zweifeln und sich immer mehr abzulehnen bis man sich irgendwann total ablehnt und hasst.
Da Menschen, die sich selbst total ablehnen, meist unter weiteren seelischen Problemen leiden (Depressionen, Ängste), ist eine Therapie sehr hilfreich.